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Schwerin in Mecklenburg-Vorpommern

Von 2015 nach 2016: Wie kreativ ist Schwerin?!

Ein Rück- und Ausblick mit Luise Gronostay

Es gibt zurzeit viele Rückblicke – politische, wirtschaftliche, sportliche… Jede/jeder präsentiert Statistiken, vermeintliche Erfolge, hält große Reden. Die wenigsten haben etwas zu sagen, darum reden sie, wenn auch an den Realitäten vorbei, die sie selbst nicht verstehen bzw. die sie bewusst verzerren.

„Back to the Roots!“

Viele schalten die Fernsehkiste deshalb aus, holen sich ihre Informationen „aus erster Hand“ und suchen die Erkenntnis in der Erfahrung. „Back to the Roots!“ – das könnte das Motto des Jahres 2016 sein. Weniger Konsum, weniger Schwadronieren, dafür mehr Aufrichtigkeit und Toleranz. Und nie vergessen – gerade im Hinblick auf führende Politiker: „Erst nachdenken, dann reden!“ Leider ist es inzwischen bei einer Mehrheit in diesem Lande so, dass ständiges Versagen als eine konstante Leistung gefeiert und umjubelt wird.

2015 im Rückspiegel – 2016 im Blick

Das Jahr 2015 – ein Jahr der Trauer, des Terrors, der verpassten Chancen. Menschen flüchteten, Menschen verhungerten, Menschen wurden zerstört. Nicht nur in und aus undemokratischen Staaten. Die politischen und wirtschaftlichen Eliten existieren nicht mehr, Politik wird nur noch verwaltet. Weltweit toben mehr als 50 Kriege und kriegerische Auseinandersetzungen. Eine Kapitulation des Menschen vor sich und seinen möglichen geistigen Fähigkeiten. Leider sind viele nicht in der Lage, den Geist über das Sein zu stellen.

In Schwerin, in M-V ist schon „Wahlkampf-Modus“, 2016 wird gewählt – in Schwerin eine neue (?) Oberbürgermeisterin oder ein neuer Oberbürgermeister, für M-V ein neuer Ministerpräsident. Ja, 2016 ist auch ein Jahr der Landtagswahlen in M-V. SPD oder CDU ist nicht die Frage – sondern: Wie wird Politik kommuniziert? Wie viel Ehrlichkeit existiert in der „Black Box Politik“? Wie groß ist der Einfluss von Lobbyisten auf politischen Entscheidungsfindungen?

Schwerin hat also politisch noch vor sich, was Rostock (2012 Roland Methling) und Greifswald (2015 Dr. Stefan Fassbinder) bereits hinter sich haben – das „große OB ermitteln“…

Zwischen 2015 und 2016

2015 ging es um EURO-Rettung, Flüchtlingszustrom, Bildungs- und Kulturetats, Misstöne in der Berliner „GroKo“, die für einige eine „Große Koalition“, für andere der „größte anzunehmende politische Unfall“ war und ist…

Kulturell wurde 2015 außerdem viel zelebriert in M-V und in Schwerin, ob nun die Störtebeker-Festspiele auf Rügen, die Vineta-Festspiele in Zinnowitz, die Schlossgartenfestspiele in Neustrelitz, die Festspiele M-V, die Schlossfestspiele in Schwerin oder die Jedermann-Festspiele in Wismar.

Es gab die 25.Hanse Sail in Rostock und viel Sportlichkeiten in ganz M-V…

2016 wird weiter gespielt – kulturell wie sportlich. Die Olympischen und Paralympischen Spiele in Rio de Janeiro rufen ebenso wie die Fußball-EM in Frankreich.

Sportive Jubiläen 2016

Ein ganz bekannter Fußballspieler aus M-V, der gebürtige Wismarer und ehemalige FC Hansa-Spieler Joachim Streich, wird 2016 junge 65. Ein Handballer aus Rostock, der 1980 mit dem dramatischen Olympiasieg gegen die Sowjetunion Sportgeschichte mit schrieb, feiert dann seinen „60.“. Und der derzeit beste Triathlet in M-V, Andreas Raelert aus Rostock, 2015 Ironman-Vize-Weltmeister auf Hawaii, wird 40…

Auch sportliche Schwerinerinnen und Schweriner freuen sich auf „runde Jubiläen“ 2016. Stabhochspringerin Martina Strutz, Olympia-Fünfte 2012 bzw. Vize-Weltmeisterin 2011 (und bestimmt auch in Rio 2016 dabei), wird „2 x 15“. „2 x 20“ wird Hanka Pachale (verheiratete Durante), die zweimal (19996, 2000) bei Olympia spielte, zweimal die Champions League gewann (2001 Volley Modena, 2008 Colussi Perugia) sowie unter anderem 1995, 1998 deutsche Meisterin mit dem SSC, 2000 italienische Meisterin mit Volley Modena und 2011 französische Meisterin mit RC Cannes wurde – und aktuell das italienische Restaurant DURANTE in Schwerin sehr erfolgreich betreibt (Allein der dortige Glühwein ist himmlisch, ein flüssiges „La Dolce Vita“!).

55 Lenze schafft 2016 die erste Olympiasiegerin der Landeshauptstadt M-V, die gebürtige Schweriner Schwimmerin Andrea Pollack, die 1976/1980 dreimal Gold und dreimal Silber bei Olympia holte. Und eine weitere Volleyballerin, Helga Offen, bei Olympia 1976 Sechste, kommt, wie Joachim Streich, auf 65 Jahre.

2016 wird zudem ein spannendes Jahr für den FC Hansa Rostock wie auch für den FC Mecklenburg Schwerin, die Mecklenburger Stiere, den SSC oder die grün-weißen Handball-Frauen der Landeshauptstadt M-V.

Der Sport, ob aktiv oder passiv, macht jedenfalls noch in gewisser Weise Spaß. Kein Links-Rechts-Geschwafel, kein Pharisäertum, kein falsches Lächeln…

Ist alles „in Ordnung“ 2015/16?!

Mal schauen, wie 2016 wird?! Auch in puncto Theater-Förderung… Mitunter ist es ja interessanter, was „hinter der Bühne“ so passiert, als „auf der Bühne“…

Was wirklich passiert – monetär – teilte das Statistische Landesamt mit – das durchschnittliche Einkommen pro Kopf in M-V beträgt nicht einmal 16900 Euro jährlich – letzter Platz bundesweit. Ein Geschäftsführer eines kommunalen Unternehmens kommt hingegen locker auf 270000 Euro (ohne zusätzliche Nebeneinkünfte zu berücksichtigen). Wie viele fleißige Engagierte in M-V kommen jedoch nicht einmal auf die ominösen 16900 Euro – im Hoch-Steuer-, Hoch-Gebühren- und Hoch-Abgaben-Land „Old Germany“?!

Aber bestimmt schaffen wir das! Stimmen die Werte nicht, einschließlich irgendwelcher Abgas-Werte, wird halt eine entsprechende Software installiert, ob nun technisch, politisch, statistisch oder wirtschaftlich…

Was ist also zu tun?! Am besten „ausklinken“. Sich für andere engagieren, die man wirklich kennt und kennenlernen möchte. Sich nicht mehr von protegierten „Vorbildern“ (die es ohnehin nicht sind) aus den Bereichen Sport, Kultur oder Wirtschaft beeinflussen lassen. Dem inszenierten Treiben im Lande gelassen zusehen und für echte Ideale kämpfen – und für unsere Zukunft, die Kinder.

Aufrichtige Menschen sind so wichtig…

Und wendet Euch künftig, also 2016, den Menschen zu, die es wirklich verdient haben. Es gibt auch in der Landeshauptstadt M-V, wie in ganz M-V, jede Menge Frauen und Männer, die – ohne parteipolitisch protegiert zu werden – Großartiges leisten, etwas für diese Gesellschaft tun, sich nicht verbiegen lassen.

Foto: Luise Gronostay (privat)

Foto: Luise Gronostay (privat)

Eine, die Schweriner Anmut, Kreativität und Vielseitigkeit am besten repräsentiert, ist Luise Gronostay, die mit ihrem „Kreativ Kaufhaus“ in den Schweriner Höfen 2015 durchstartete.

Wie sieht nun aber der Jahresrückblick von Luise Gronostay aus?!

Der „Schwerin-Blog“ fragte einmal nach…

L.Gronostay über Vergangenes, Gegenwärtiges und Kommendes

„Ich hoffe, der Frieden gewinnt…“

Frage: Das Kreativ Kaufhaus lockt seit 2015 in die Schweriner Höfe. Wann hatten Sie die Idee: „Jetzt mache ich das1“?! Was verbirgt sich hinter dem „Kreativ Kaufhaus“?

Luise Gronostay: Die Idee spukt bereits seit Sommer 2014 durch meinen Kopf. Nach den „Kreativhof“-Märkten, auf denen sich bereits über 100 verschiedene Künstler präsentiert hatten, wollte ich eine feste Plattform für Kunst und Design in Schwerin schaffen. Ein temporärer Popup-Store im Dezember 2014 bildete den endgültigen Startschuss.

Seit Mai 2015 findet man nun über 80 Designer aus den Bereichen Mode, Schmuck oder Wohn-Accessoires unter dem Dach des Kreativ-Kaufhauses Schwerin in den Schweriner Höfen.

Frage: Schwerin ist ja wirtschaftlich ein schwieriges Pflaster, da eine große kaufkräftige Kundschaft fehlt… Wie sind da Ihre Erfahrungen mit dem Kreativ Kaufhaus?

Luise Gronostay: Wir erfreuen uns an vielen Schweriner Stammkunden, die unsere besonderen Unikate, die Fairtrade-Mode und den Handmade-Wert schätzen. Ãœberregionales Marketing ist für uns trotzdem äußerst wichtig, gerade über die neuen Medien, wie „facebook“, locken wir viele Besucher aus Hamburg, Rostock oder Lübeck an.

Frage: Wie lautet ansonsten Ihr persönlicher und unternehmerischer Rückblick 2015?

Luise Gronostay: Ich habe alles richtig gemacht und danke jedem unserer Kunden für die Bestärkung darin. Erfolg kommt dann, wenn man tut, was man gerne tut.

Frage: Der Blick nach vorn… Wo soll das Kreativ Kaufhaus 2016 „stehen“?

Luise Gronostay: In 2016 werden wir weiter Ausschau nach neuen innovativen Künstlern halten. Wir lassen uns immer wieder gern von ausgefallenen Produkten überraschen und möchten das unseren Kunden weiter geben. Es wird außerdem fleißig an einem Online-Shop gebastelt.

Frage: Viele neue oder junge Unternehmen in Schwerin werden von Frauen geleitet, denkt man nur an die Bäckerei Zander, an die GOLDKINDER bzw. an das DURANTE, Frauen machen erfolgreich Politik, siehe Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow oder Sozialministerin Birgit Hesse, oder sind sehr erfolgreich im Leistungssport, so Boxsportlerin Sarah Scheurich oder die SSC-Volleyballerinnen. Sind Frauen „die besseren Männer“, also „Führungspersönlichkeiten“?

Luise Gronostay: Ich denke, das ist keine Geschlechterfrage, sondern eine Frage des Charakters. Man muss schon einiges mitbringen: Mut, Motivation und vielleicht auch ein wenig Verrücktheit.

Letzte Frage: In jedem Jahr gibt es im Sport, in der Politik, in der Wirtschaft, in der Gesellschaft und in der Kultur Ereignisse, die bewegen und berühren… Was waren für Sie die Ereignisse des Jahres – in positivem wie negativem Sinne?

Luise Gronostay: Leider wurde das Jahr 2015 für mich insbesondere von den politischen Ereignissen überschattet. Für mich als Mutter steht die Sicherheit und Zukunft meines Kindes an oberster Stelle. Ich hoffe, der Frieden gewinnt.

Vielen Dank und ein gesundes, erfolgreiches und friedvolles 2016! Und weiterhin maximalen unternehmerischen Erfolg mit dem „Kreativ Kaufhaus“!

Marko Michels

Foto: Luise Gronostay (privat).

Übertragen von Schwerin-Blog.de


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